Inovationen aus Edelstahl
Die Binder GmbH fertigt Komponenten und Module für den Maschinen- und Anlagenbau...
Inovationen aus Edelstahl
Seit ihrer Gründung im Jahr 1976 hat sich die Binder GmbH aus Crailsheim darauf spezialisiert, qualitativ hochwertige und individuelle Produkte im Bereich Apparate- und Behälterbau aus Edelstahl herzustellen.
Als Zulieferer für den Maschinen- und Anlagenbau realisiert das mittelständische Unternehmen anspruchsvolle Projekte. Vergangenes Jahr flossen zum Beispiel mehrere tausend Arbeitsstunden in Zentrifugengehäuse aus Edelstahl für einen Kunden aus Florida, USA. Mit Auslieferung der vierten Zentrifuge kommt dieses Projekt nun zu einem erfolgreichen Abschluss.
Dank moderner mechanischer Bearbeitungszentren ist die Binder GmbH in der Lage, neben dem klassischen Behälterbau auch Sonderapparate und Sonderlösungen herzustellen. Das Unternehmen fertigt zunehmend auch Anlagenkomponenten oder komplette verfahrenstechnische Anlagen für Verpackungs- oder Sondermaschinenhersteller an. Eine eigene Konstruktionsabteilung, ausgestattet mit 3D-CAD-Anlagen, bildet die Grundlage für die praktische Umsetzung. Die Binder GmbH kann die gesamte Fertigungstiefe abdecken und sehr flexibel auf individuelle Anforderungen reagieren.
Überstunden für den Impfstoff
Damit die dringend benötigten Corona-Impfstoffe hergestellt und abgefüllt werden können, sind technisch ausgeklügelte Prozesse und Anlagen erforderlich. Wichtige Teile dafür kommen aus Crailsheim...
Überstunden für den Impfstoff
Damit die dringend benötigten Corona-Impfstoffe hergestellt und abgefüllt werden können, sind technisch ausgeklügelte Prozesse und Anlagen erforderlich. Wichtige Teile dafür kommen aus Crailsheim.
Die großen Hersteller der Corona- Impfstoffe sind in aller Munde, und Millionen Menschen warten auf ihre Produkte. Doch daran, dass die begehrten Impfstoffe in der gewünschten Qualität in einer Spritze landen, haben noch viele weitere Unternehmen einen wichtigen Anteil, obwohl sie kaum im Licht der Öffentlichkeit stehen. Eines dieser Unternehmen ist die Binder GmbH aus Crailsheim. Der Spezialist für Apparate- und Behälterbau produziert aktuell spezielle Druckbehälter aus Edelstahl, die bei der Abfüllung von Corona-Impfstoffen zum Einsatz kommen.
„Zum einen beliefern wir Lohnabfüller im Pharmabereich, zum anderen Sondermaschinenbauer, die diese Behälter in Abfüllanlagen integrieren“, berichtet Thorsten Binder, der seit 2018 seinen Vater Roland und seinen Onkel Martin in der Führung des Familienunternehmens unterstützt. „Diese Behälter erzeugen einen gleichbleibenden Druck, der erforderlich ist, damit immer dieselbe Menge an Impstoff in die Ampullen gefüllt wird“, erläutert Binder. Die ersten Anfragen gingen im Dezember 2020 ein, die Abnehmer der Spezialbehälter befinden sich in Deutschland und Europa. „Wir haben auch Kunden direkt hier in der Region“, verrät Binder.
Die Herstellung der Behälter erfordert viel handwerkliches Geschick, denn Massenanfertigung und Ware von der Stange gibt es bei Binder nicht. „Das sind individuelle Spezialanfertigungen, die auf die Anforderungen unserer Kunden ausgerichtet sind. Entsprechend entwerfen unsere Techniker die passenden Behälter mit den gewünschten Eigenschaften“, sagt der Maschinenbautechniker und Betriebswirt, der zuvor eine Ausbildung im Apparate- und Behälterbau im Familienunternehmen durchlaufen hat. „Die qualitativen Anforderungen im Pharmabereich sind hoch – von der Werkstoffauswahl über die Oberflächenbeschaffenheit bis zur Dokumentation und Überwachung der Herstellungsprozesse.“ Insbesondere die Behandlung der Oberflächen ist arbeitsintensiv. Sie müssen sehr fein poliert werden, damit die Behälter nach der Abfüllung einer Impstoff-Charge rückstandslos gereinigt und sterilisiert werden können. „Wir schleifen die Behälter im Betrieb fein vor, anschließend übernimmt ein Partner die Elektropolitur, damit eine homogene Oberfläche entsteht“, erläutert Binder.
Verkürzte Lieferzeiten
Die Nachfrage ist hoch, der Zeitdruck ebenso. Deshalb arbeiten die 50 Beschäftigten des Betriebs auf Hochtouren. „Die Herstellung eines 500-Liter-Behälters dauert normalerweise bis zu 30 Wochen. Wir schaffen das derzeit in 24. Kleinere Behälter dauern 16 bis 18 Wochen, die bekommen unsere Kunden nach zehn bis zwölf Wochen.“ Die verkürzten Lieferzeiten sind nur möglich, weil das gesamte Team mitzieht, Überstunden macht und zusätzlich am Samstag arbeitet. Alle wollen dazu beitragen, dass die Impfstoffe so schnell wie möglich bei den Menschen ankommen. „Hinzu kommt unsere hohe Fertigungstiefe. Wir haben alle Rohmaterialien im Haus und können daher sehr schnell reagieren“, sagt Binder. So konnten die ersten Behälter bereits ausgeliefert werden.
Spezialanfertigung für die Pharmaindustrie
Binder liefert vier ausgeklügelte Edelstahlbehälter an Kunden aus...
Spezialanfertigung für die Pharmaindustrie
Die Binder GmbH mit Sitz in Crailsheim-Altenmünster konnte kürzlich einen besonderen Auftrag abschließen: Ein Pharmaunternehmen hatte spezielle Edelstahlbehälter bestellt, in denen Blutplasma geschmolzen und gerührt werden kann. Binder baute die Gefäße und behandelte die Oberflächen entsprechend den speziellen Anforderungen des Kunden. Die beiden Auftaubehälter haben einen Durchmesser von 1,8 Meter und eine Gesamthöhe von 3,5 Metern. In das beheizte und isolierte Bauteil passen 3000 Liter Inhalt. Im Auftaubehälter wird Blutplasma geschmolzen und für den Rührprozess vorbereitet, danach wird es in den Rührbehälter gepumpt. Die beiden Rührbehälter messen 2,2 Meter im Durchmesser bei einer Gesamthöhe von 3,5 Meter. Sie sind ebenfalls beheizt und isoliert und fassen 5000 Liter. Im Rührbehälter wird das Blutplasma aufbereitet und mit Zusatzstoffen versehen, sodass es vom Patienten eingenommen werden kann. Den Zugang zu den vier Behältern ermöglicht eine Bühne, die ebenfalls von Binder erstellt wurde. So können die Prozesse beim Kunden in Niedersachsen komfortabel überwacht werden.
„Jedes Projekt bei Binder ist besonders, da es sich immer um spezielle Sonderlösungen für den Kunden handelt. Jedes Projekt wird individuell konstruiert und für den Kunden gefertigt“, sagt der technische Betriebswirt Thorsten Binder. Im Fall der vier Behälter sind die geschliffenen und epolierten Oberflächen sowie das Rührwerk samt Reinigungssystem der Behälter eine Sonderlösung für den Kunden. „Den Neukunden haben wir 2015 auf der Achema kennengelernt und sind Stolz diese Projekte mit ihm abwickeln zu dürfen“, erläutert Binder.
Binder beschäftigt insgesamt rund 50 Mitarbeiter und sechs Auszubildende. Das Unternehmen wurde 1976 gegründet und hat sich auf den Bau von Behältern und Apparaten aus Edelstahl und Sonderwerkstoffen spezialisiert. Die Kunden von Binder kommen aus den Branchen Pharmazie, Kosmetik und Lebensmittel.
Perspektivisch ausgerichtet
Binder setzt ganz auf Kompetenz, Qualität und Innovationen. Mit Thorsten Binder ist die nächste Generation nun mit in der Unternehmensführung...
Perspektivisch ausgerichtet
Binder Apparate- und Behälterbau gehört nicht zu jenen Firmen, die regelmäßig in der Öffentlichkeit stehen. Dabei hätten es die Crailsheimer Metallbauspezialisten durchaus verdient, denn zu ihren Kunden zählen namhafte Betriebe aus dem Spezialmaschinenbau ebenso wie klassische Anlagenbauer in der Region. Sie alle vertrauen auf Behälterlösungen des mittelständischen Familienunternehmens aus Edelstahl, die in Sachen Oberflächenbearbeitung und ihrer technischen Auslegung höchsten Ansprüchen genügen müssen. „Einen großen Teil unseres Erfolges verdanken wir unseren treuen Mitarbeitern“, sagt Geschäftsführer und Firmengründer Roland Binder.
Ein Großteil der heute 50 Beschäftigten ist lange Jahre im Betrieb. So konnten erst vor kurzen Vladimir Kopp und Regina Fuchs (10 Jahre), Erwin Lohrer sowie Geschäftsführer Martin Binder (25 Jahre) langjährige Arbeitsjubiläen feiern und Meister Manfred Weidenbacher ist mit 40 Jahren fast seit der Gründung des Unternehmens mit dabei. Der renommierte Behälterbauer setzt auf Kontinuität – auch an der Firmenspitze.
Mit Thorsten Binder schickt sich nun die nächste Generation an die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben: Der gelernte Apparate- und Behälterbauer, der sich unter anderem zum technischen Betriebswirt und Maschinenbautechniker sowie technischer Betriebswirt qualifizierte, tritt in große Fußstapfen. Denn in seiner knapp 42-jährigen Historie entwickelte sich das Familienunternehmen vom Hersteller von Lagerbehältern für die Weinherstellung zum breit aufgestellten Produzenten von Behältern und Tanks für die chemische und pharmazeutische Industrie. Das zweite ökonomische Standbein ist die Lohnbeizerei von Behältern, Gestellen und sonstigen Schweißkonstruktionen.
Das Unternehmen investierte regelmäßig in Millionenhöhe in wettbewerbsgerechte Produktionsanlagen und Gebäude; heute umfasst der Standort an der Roßfelder Straße mehr als 5500 Quadratmeter. Der Einsatz von High-End-Technologien wie etwa dem Orbitalschweißen oder Wasserstrahlschneiden sind bei Binder eine Selbstverständlichkeit, ebenso wie CNC-gesteuerte Bearbeitungsmaschinen oder eine effektive Lagerhaltung. Um die hohen Qualitätsvorgaben der Kunden perspektivisch bedienen zu können, setzt Binder auf den Nachwuchs. Derzeit wird eine eigene Ausbildungswerkstatt aufgebaut. Diese wird von Jungmeister Timo Seeger mit aufgebaut und gef unser Fachkräfte selbst aufbauen“, erklärt Maschinenbautechniker Martin Binder, „denn bei uns sind häufig besondere und spezielle Lösungen gefragt.“ Im Behälterbau ist noch immer sehr viel Handarbeit gef higkeit, auch besondere Vorgaben durch die Kunden flexibel abbilden zu können.
Das Ergebnis: Der Betrieb ist gut ausgelastet. Roland Binder: „Das wiederum eröffnet uns die Möglichkeit, uns zielgerichtet als attraktiver Arbeitgeber aufzustellen.